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Innenstädte und Einzelhandel

Veröffentlicht AM 08 06 2021

Blog Andy Drake – Managing Consultant

Schätzungen zufolge haben im letzten Jahr 11.000 High-Street-Läden in Großbritannien schließen müssen und weitere 18.000 werden im Jahr 2021 schließen. Das hohe Tempo der Veränderung ist außergewöhnlich und es gibt viele Faktoren, die dazu beitragen, aber man ist sich einig, dass die Pandemie die unvermeidliche Wende hin zum Online-Handel beschleunigt hat. In Wirklichkeit ist die Situation im Einzelhandelssektor komplexer. Trotzdem müssen die Kommunen die Zukunft „jetzt“ grundlegend überdenken, da sie wissen, dass der Einzelhandel momentan zu viel Fläche einnimmt, es gibt sowohl zu viele Geschäfte als auch zu viele große Geschäfte. Auf der Makroebene wird es also darum gehen, wie man die Innenstädte für Menschen wieder attraktiver macht: wahrscheinlich mit einer phantasievollen Raumnutzung, die aus einer Mischung von Einzelhandel, Wohnen und Unterhaltung besteht. D.h. auch hier wird es weiterhin wichtig sein, sich von der Masse abzuheben und Aufmerksamkeit zu erzielen.

„Ist es einen Besuch wert?“

Als nächstes werden Einzelhändler lange und gründlich darüber nachdenken müssen, wie man mit den neugestalteten Flächen gleichzeitig Kunden anziehen und eine sichere Umgebung schaffen kann. Das bedeutet wiederum, dass Einzelhändler großartige Produkte, ein attraktives Umfeld und Erlebnisse anbieten müssen. „Mental Availability“ wird für die Händler somit noch wichtiger: „Ist es einen Besuch wert?“

Für Marken, die Einzelhändler beliefern, wird der erste Eindruck sehr wahrscheinlich deutlich an Bedeutung zunehmen, insbesondere im FMCG-Bereich. Händler in vielen Branchen müssen dafür sorgen, dass die Käufer sich sicher fühlen. Die Wiederherstellung der Rentabilität im Einzelhandel wird angesichts der Ereignisse des letzten Jahres von entscheidender Bedeutung sein. Die Auswirkungen für manche Händler könnten z.B. die Vereinfachung der Lieferkette und die Rationalisierung der Sortimente sein (die britische Supermarktkette ASDA kündigte kürzlich eine Reduzierung der SKUs um 40 % an). Wenn man dann noch berücksichtigt, dass die Käufer sich wahrscheinlich eher ungern zu lang in den Geschäften aufhalten, so ist die Fähigkeit, sich am Point-of-Sale von der Menge abzuheben, noch bedeutsamer. Für Marken werden unverwechselbare Eigenschaften und die sowohl mentale als auch die physische Verfügbarkeit eine entscheidende Rolle spielen. Der Aufbau von Gedächtnisstrukturen für eine Marke, noch bevor der Verbraucher das Geschäft betritt, und die visuelle Auffälligkeit im Regal werden über die Gewinner und Verlierer der Kategorien entscheiden. Marken müssen ihre Konsumenten verstehen und ihre Markendifferenzierung stärken und das alles bündig kommunizieren und vermitteln.

Viele Marken und Einzelhändler haben bereits eine enorm steile Lernkurve hinter sich, bei der es in vielen Fällen ums wirtschaftliche Überleben ging. Wir glauben, dass das Thema Aufmerksamkeit, während der gesamten Consumer Journey, immer wichtiger wird und dass der erste Eindruck hierfür eine Voraussetzung ist. Gute Erfolgschancen beim Markenwachstum haben diejenigen, die liefern können.

Dieser Blog ist Teil einer Blog-Reihe zum Thema „First Impressions”.
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