DIE HERAUSFORDERUNG
Anfang 2019 trat die neue europäische Zahlungsdiensterichtlinie PSD 2 für Verbraucher und Unternehmen in Kraft. Dieses Gesetz hat Folgen für alle. Es ermöglicht beispielsweise, in Bank-Apps nicht nur das Konto dieser Bank anzuzeigen, sondern auch alle Konten verschiedener Banken hinzuzufügen. Dafür muss man selbst die Erlaubnis erteilen. Damit ist dieses neue Gesetz eng an den Datenschutz gekoppelt.
Unser Kunde, der auf dem europäischen Finanzmarkt aktiv ist, möchte gerne wissen, ob Kunden sich eigentlich bewusst damit auseinandersetzen, wie wichtig Datenschutz bei Geldangelegenheiten ist. Dies wirkt sich nämlich auf die Entwicklung von Angeboten und neuen Dienstleistungen aus. Unser Kunde hat ein betreffendes Angebot entwickelt und möchte gerne wissen, wie es bewertet wird.
UNSER LÖSUNGSANSATZ
DVJs Angebotstest setzt holistisch an und umfasst implizite und explizite Untersuchungstechniken. Das wichtigste Ziel ist die Analyse des Nutzungspotenzials des neuen Angebots. Der Test umfasst Storytelling und die Klassifizierung der Storys in Kombination mit freien Assoziationen. So wollten wir herauszufinden, was man eigentlich vom Datenschutz im Finanzbereich findet. Gerade diese Techniken eignen sich für dieses spezifische Thema sehr gut, da die Befragten zu Hause, in einer sicheren Umgebung online ehrliche Storys und Assoziationen teilen, die sie möglicherweise in einer anderen Studienumgebung nicht so schnell oder gar nicht teilen würden. Mithilfe der Accepter/Rejecter-Technik wird dann definiert, wie hoch die Akzeptanz des Angebots ist. Zum Schluss wird das Angebot noch insgesamt beurteilt.
ERGEBNISSE
Die Untersuchungsergebnisse zeigen, dass der Grad der Akzeptanz (38 %) des neuen Angebots im Bereich der Benchmark für Finanzdienstleister liegt. Es fällt jedoch auf, dass die Wertschätzung für und das Interesse an der Idee unterdurchschnittlich ist. Das ist wahrscheinlich auf die Tatsache zurückzuführen, dass die Idee als sehr neu und anders beurteilt wird und schwer verständlich ist. Deshalb nimmt die Relevanz der Idee bei vielen Menschen auch keinen hohen Stellenwert ein. Daraus geht hervor, dass der Datenschutz auf den Finanzmärkten kompliziert ist und viele Menschen sich damit möglicherweise viel auseinandersetzen, während der Datenschutz anderen weniger wichtig ist oder sie sich nicht darin vertiefen können oder wollen. Das spiegelt sich auch in den positiven und negativen Assoziationen wider. Die positiven Assoziationen (40 %) beziehen sich hauptsächlich auf „sicher“, „praktisch“ und „deutlich“, während die negativen Assoziationen sich auf „nicht für mich“, „wertlos“ und „unsicher“ beziehen. Die Idee polarisiert.
DIE VORTEILE FÜR DEN KUNDEN
Der Kunde erkannte deutlich, wie wichtig den Menschen der Datenschutz in einem finanziellen Kontext ist. Gerade durch den Einsatz verschiedener qualitativer Techniken in einer Online-Umgebung treten Storys und Assoziationen zutage, die der Kunde sonst wahrscheinlich nicht entdeckt hätte. Des Weiteren erlangte der Kunde Einblick in das Potential des neuen Angebots. Die Studie lieferte auch deutliche Anknüpfungspunkte für eine Optimierung.